Ein Linsentausch erfolgt bei einem Grauen Star (Katarakt) und ist die häufigste Operation weltweit. Auch darüber hinaus gibt es sinnvolle Einsatzbereiche. Es muss also nicht in jedem Fall eine Linsentrübung vorliegen, um einen Linsentausch vorzunehmen. Wenn jedoch bereits eine beginnende Linsentrübung zu erkennen ist, kann der Linsenersatz sinnvoller sein als ein Laserverfahren.
Gegenüber anderen Methoden zur Behandlung von Fehlsichtigkeit hat der Linsenersatz einen Nachteil. Durch den Ersatz der körpereigenen Linse verliert das Auge die Funktion der Naheinstellung, die aber auch die natürliche Linse ab dem 45. Lebensjahr nicht mehr hat. Darum empfehlen wir den Linsenersatz in der Regel nicht vor dem 45. Lebensjahr.
Die Vielzahl an Linsen ermöglicht eine optimale Anpassung an die Gegebenheiten. So sind die Untersuchungsergebnisse genauso Grundlage für die Entscheidung wie Ihre individuellen Wünsche. Im Wesentlichen lassen sich vier Kategorien unterscheiden:
- Monofokale / asphärische Linsen
- Torische Linsen bei hoher Hornhautverkrümmung
- EDOF Linsen mit erweiterter Tiefenschärfe
- Multifokale / Trifokale Linsen für Sehen in der Nähe und Ferne ohne Brille
Beim Linsenersatz wird die körpereigene Linse entfernt. In deren verbleibender Kapsel wird die künstliche Linse eingelegt. Dieser Vorgang wird durch einen kleinen Schnitt (2,5 mm) möglich und erfolgt in einer schonenden Kurznarkose. So entsteht auch für ängstliche Patienten kein Stress.
In den ersten Stunden danach kann ein Fremdkörpergefühl eintreten. Auch ein zeitweises Augenbrennen ist möglich.